Anonymisierendes Linux: Tails 6.3 korrigiert Sicherheitsprobleme

Das anonymisierende Linux "to go" Tails für den USB-Stick geht in Version 6.3 Sicherheitsprobleme an und liefert kleine Verbesserungen.

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Desktop von Tails 6.3 auf Laptop auf Tisch

(Bild: heise online / dmk)

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Die Maintainer des Open-Source-Linux-Systems Tails haben Version 6.3 veröffentlicht. Einige Verbesserungen betreffen die Sicherheit der Komponenten, zudem wurden Kernkomponenten auf neueren Stand gebracht.

Tails ist ein anonymisierendes Linux, das sich einfach auf USB-Stick verfrachten lässt. Damit lassen sich Rechner direkt in eine sichere Umgebung booten. Zudem liefert Tails eine starke Ausrichtung auf Privatsphäre und hat daher alles Wesentliche zur einfachen Nutzung des anonymisierenden Tor-Netzwerkes an Bord.

Der Tor-Browser ist nun auf Stand 13.0.15 integriert, der etwa den zugrundeliegenden Firefox-ESR-Browser auf den aktuellen Stand 115.11 hievt. Das schließt unter anderem eine Sicherheitslücke bei der Verarbeitung von PDF-Dateien. Beim integrierten Thunderbird-Mail-Client deaktivieren die Entwickler jedoch lediglich den internen PDF-Reader, um diese Sicherheitslücke zu stopfen – warum sie das Programm nicht ebenfalls auf Version 115.11 aktualisieren, bleibt unklar. PDF-Dateien lassen sich trotzdem durch den Document Viewer von Thunderbird aus anzeigen, erläutert das Projekt in der Release-Ankündigung zu Tails 6.3.

Weitere Änderungen sind eher kosmetischer Natur. Am Ende eines automatischen Upgrades ist standardmäßig der "Restart later"-Button vorausgewählt, anstatt "Restart now". Bei der Konfiguration neuer Drucker konnte es Probleme geben, wenn bereits welche im persistenten Speicher von Tails 5.23 oder früher eingerichtet waren. Außerdem konnte es zu einer langen Verzögerung zwischen der Anzeige des Willkommen-Bildschirms und dem Start des Gnome-Desktops kommen, sofern die MAC-Adress-Anonymisierung fehlschlug.

Die aktuellen Installation-Images stellt das Tails-Projekt wie üblich etwa für USB-Sticks und in einer weiteren Fassung als ISO-Abbild etwa zum Brennen auf DVD oder zum Testen in einer VM zum Herunterladen bereit.

Gegen Ende April hatten die Maintainer Tails 6.2 veröffentlicht. Das Hauptaugenmerk lag bei dem Release auf den Übersetzungen – 21 Sprachen kamen neu dazu.

(dmk)