China übertrumpft die USA mit detailliertester geologischer Mondkarte

Erst vor zwei Jahren war in den USA die bis dahin genaueste geologische Karte des Mondes veröffentlicht worden. China stellt nun einen neuen Rekord auf.

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(Bild: Chinese Academy of Sciences)

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Eine chinesische Forschungsgruppe hat die bislang detaillierteste geologische Karte des Mondes veröffentlicht und nach eigenen Angaben eine erst zwei Jahre alte Rekordkarte aus den USA deutlich übertrumpft. Wie sie im Wissenschaftsmagazin Science Bulletin erklären, kommt die neue Karte auf einen Maßstab von 1:2.500.000, doppelt so detailliert wie die der US-Kartografiebehörde USGS. Sie zeige 12.341 Einschlagskrater, 81 große Einschlagbecken, 17 Gesteins- und 14 verschiedene Strukturtypen. Sie basiert auf den Daten der chinesischen Chang’e-Mondorbiter und soll einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Mondes und bei der Suche nach möglichen Landeorten für Missionen leisten.

Viel mehr Informationen gibt es bislang nicht zu der Karte, chinesische Medien berichten noch, dass es eine Version in chinesischer und eine in englischer Sprache gibt. Von beiden sollen digitale Fassungen und solche auf Papier erstellt werden. Sie würden auch noch öffentlich gemacht.

Die Karte unterstreicht einmal mehr das neu erwachte Interesse an dem Erdtrabanten, auf dem bald auch wieder Menschen landen sollen. Als Grundlage dafür hatte die United States Geological Survey (USGS) im Frühjahr 2020 die bis dato detaillierteste "Unified Geologic Map of the Moon" veröffentlicht und als unbezahlbar für die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft bezeichnet. Daran lässt sich die Bedeutung der noch einmal deutlich präziseren Karte aus China abschätzen.

Während die US-Weltraumagentur NASA gerade die Riesenrakete SLS testet, die schon in wenigen Jahren Menschen zum Mond schicken soll, beweist China mit der Mondkarte einmal mehr die gewaltigen Fortschritte, die das Reich der Mitte in der Weltraumforschung macht. Im Rahmen des Mondprogramms der Volksrepublik wurde bereits Mondgestein zur Erde gebracht, außerdem gelang die weltweit erste Landung auf der Rückseite des Mondes.

Aktuell erricht China zudem eine eigene Weltraumstation, auf dem Mars hat China mit dem Rover Zhurong und der Mission Tianwen-1 gleich mehrere Zwischenschritte übersprungen, mit denen sich etwa die NASA an die jüngsten Erfolge herangetastet hatte.

(mho)