Ebay wächst etwas und übertrifft Prognosen, aber Ausblick enttäuscht die Börse

Der Umsatz der Handelsplattform liegt über den Erwartungen und Werbeeinnahmen steigen stark, aber das Handelsvolumen wächst kaum. Die Aktie gibt etwas nach.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
eBay-Logo steht in Blumenbeet

(Bild: Mike Knell CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ebay hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr Umsatz erzielt als sowohl selbst als auch von Beobachtern erwartet. Allerdings ist der Gesamtwert aller verkauften und gekauften Waren nur noch minimal gewachsen und der Gewinn ist im Jahresvergleich zurückgegangen. Da zudem der Ausblick auf das Ergebnis des laufenden Quartals die Anleger enttäuscht, bekommt die Aktie der Online-Plattform einen Dämpfer.

Ebay verzeichnete im ersten Quartal dieses Jahres einen Umsatz von 2,56 Milliarden US-Dollar – zwei Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Marktbeobachter hatten einen Umsatz von 2,53 Milliarden Dollar erwartet. Der Nettogewinn nach Abzug der Steuern ist hingegen um 23 Prozent gesunken, von 569 Millionen Dollar im ersten Quartal 2023 auf jetzt 439 Millionen Dollar.

Gleichzeitig ist das Bruttowarenvolumen der Handelsplattform um lediglich ein Prozent auf 18,6 Milliarden Dollar gestiegen, wobei dies auf Währungsschwankungen zurückzuführen ist. Bei konstanten Währungskursen wäre das Handelsvolumen gleich geblieben. Deutlich stärker gewachsen ist das Werbegeschäft, das externe Werbebanner und beworbene Angebote umfasst. Diese Einnahmen sind im Jahresabstand um 30 Prozent auf 370 Millionen Dollar gestiegen.

Im Gespräch mit dem Finanzmagazin Barron's verweist Ebay-Chef Jamie Iannone auf seine sogenannten Fokus-Kategorien wie Luxusgüter und Automobilteile. Dieser Bereich sei im letzten Quartal um fünf Prozent gewachsen und würde inzwischen 30 Prozent der Geschäfte von Ebay ausmachen. In der zweiten Hälfte dieses Jahres würde das Handelsvolumen Ebays zu nachhaltigem Wachstum zurückkehren, erklärte Iannone. Er geht dabei von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus.

Für das aktuelle zweite Quartal dieses Jahres ist der Ausblick allerdings verhalten. Ebay geht von einem Umsatz zwischen 2,49 und 2,54 Milliarden Dollar aus. Die Börse war von 2,56 Milliarden Dollar ausgegangen und ist dementsprechend enttäuscht. Auch das Handelsvolumen soll nur gering wachsen, nämlich um maximal zwei Prozent auf 17,8 bis 18,2 Milliarden Dollar. Zudem erwartet Ebay ein nachlassendes Wachstum des Werbegeschäfts.

Als Begründung dieses schwachen Ausblicks verweist Ebay-Chef Iannone auf schwächelnde Märkte, insbesondere in Großbritannien und Deutschland. Hier würde E-Commerce nicht mehr wachsen, sondern zurückgehen, vor allem bei Konsumgütern. Das ist allerdings keine neue Entwicklung. Schon 2022 war der Umsatz im E-Commerce in Deutschland erstmals rückläufig.

Der Aktienkurs Ebays war im Laufe dieses Jahres um rund 18 Prozent angestiegen, aber nach Handelsschluss der US-Börsen hat die Aktie um rund drei Prozent nachgegeben, nachdem das Papier im Laufe des gestrigen Tages bereits um fast ein Prozent an Wert verloren hatte.

(fds)