Hannover Messe

Physikalisch-Technische Bundesanstalt: Open-Source-MRT im Akku-Betrieb

Ein kompakter Magnetresonanztomograf (MRT) mit Permanentmagneten ist bereit für den Akkubetrieb. Den Prototyp stellte die PTB auf der Hannover Messe vor.

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Niedrigfeld-MRT des PTB

Der kompakte MR-Tomograf mit Akku und Rechner auf einem Rollwagen ist Open Source, sowohl die Hardware als auch die eingesetzte KI gegen externes Rauschen.

(Bild: PTB)

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Ein MRT mit Permanentmagneten anstelle starker Elektromagneten könnte aufgrund seiner geringen Größe und überschaubarer Kosten zukünftig selbst in Hausarztpraxen die Patienten durchleuchten. Das Kompaktgerät weist einen Innendurchmesser von 22 cm auf und erzeugt eine Feldstärke von etwa 50 Millitesla. Damit handelt es sich um ein Niedrigfeld-MRT. Die heute in Kliniken üblichen aufwendigeren Tomografen erreichen Feldstärken zwischen 1,5 und 3 Tesla. Die PTB-Forscher haben aber ihren Ansatz um eine KI ergänzt, die externe Störungen ausgleicht. Diese reagiert auf deren Rauschsignale und steuert mit Spulen im äußeren Ring eine Art Noise-Cancelling-Effekt.

Das kompakte, akkubetriebene Gerät ist ein Prototyp, den Forscher an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Berlin gemeinsam mit Kollegen der niederländischen Universität Leiden entwickelt haben. Alle technischen Details sind als Open Source veröffentlicht – sowohl Hardware als auch Software. In Tests lieferte der MRT-Prototyp bereits detailreiche Knie- und Kopfaufnahmen. Solche Geräte könnten in Zukunft zum Beispiel die Schlaganfallversorgung auf dem Lande verbessern.

(agr)