Vision Pro: Reparierbarkeit durchwachsen

Apples erstes Mixed-Reality-Headset ist vom Aufbau her äußerst komplex. iFixit vergab deshalb nur einen unterdurchschnittlichen "Repairability Score".

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Vision Pro im geöffneten Zustand

Vision Pro im geöffneten Zustand: Blick auf eines der Displays.

(Bild: iFixit / Screenshot YouTube)

Lesezeit: 2 Min.

Der Reparaturspezialist iFixit hat seinen Teardown der Vision Pro fortgesetzt. Im zweiten von insgesamt zwei Durchgängen wurde nun intensiver darauf geschaut, wie es um die Reparierbarkeit des mindestens 3500 US-Dollar (plus Steuer) teuren Headsets steht. Das Ergebnis: Sie ist durchwachsen – und setzt bestenfalls Spezialisten voraus.

Schon im ersten Teil des Teardowns von iFixIt hatte sich gezeigt, wie komplex das Gerät ist. Zunächst muss die Verklebung mittels starker Heißluftpistole überwunden werden, anschließend erwartet den Reparateur ein Labyrinth aus Schrauben, Spezialsteckern und hochsensiblen Bauteilen. Im zweiten Teardown werden unter anderem die zwei microOLED-Displays ("OLED on Silicon") gezeigt. Die einzelnen Bildpunkte sind ungefähr 50 Mal kleiner als jene eines iPhone 15 Pro. Daraus ergibt sich eine Bildpunktdichte von rund 3386 ppi. Die Pixelgesamtzahl ist höher als bei regulären 4K-Displays. iFixit fand auch den M2-Chip samt R1-Coprozessor, die LIDAR- und TrueDepth-Sensorik, IR-Kameras und IR-Projektoren.

Selbst das Akkupack der Vision Pro sei "overengineered", sagen die IFixit-Experten. Es enthält Temperatursensoren und einen Beschleunigungssensor, kann also Bewegungen detektieren. Für den Anschluss hat Apple extra einen neuen Anschluss konzipiert, der auf Lightning basiert, aber mehr Pins besitzt. Der Akkupack liefert darüber die notwendige Spannung für die Prozessorleistung, ein Standard-USB-C-Anschluss scheint nicht ausgereicht zu haben. Es ist aber möglich, ein eigenes – größeres – Akkupack zu entwickeln, wie ein Prototyp von iFixit demonstriert. Entsprechend könnten Drittanbieter hier nachlegen.

Immerhin hat Apple die Vision Pro weniger stark vernagelt als andere Apple-Geräte wie Mac oder iPhone. Demnach gibt es wenige Komponenten, die ein sogenanntes Parts Pairing erfordern, mit dem Apple die Technik auf das jeweilige Gerät abstimmt – mit spezieller, proprietärer Technik. Dies führt zu Problemen beim Einbau von Ersatzteilen, weil das Gerät dann eine "Komponente nicht erkannt"-Fehlermeldung ausspuckt.

Insgesamt gab iFixIt der Hardware einen Repairability Score von 4 von maximal 10 möglichen Punkten. Wer wirklich selbst an der Vision Pro arbeiten will, braucht Erfahrung, Geduld und ein sehr ruhiges Händchen.

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(bsc)