Weltraumteleskop Hubble vor langsamer Reaktivierung: Noch Wochen außer Betrieb

Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr fällt das Weltraumteleskop Hubble wochenlang aus. Nun wird an einem Zeitplan für die Reaktivierung gearbeitet.

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Hubble vor dem Beginn seiner Arbeit im Jahr 1990

(Bild: NASA/Smithsonian Institution/Lockheed Corporation)

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Bis die wissenschaftlichen Instrumente des Weltraumteleskops Hubble nacheinander wieder hochgefahren werden, wird es noch Wochen dauern. Das hat die NASA erklärt, wo daran gearbeitet wird, die jüngsten Probleme des Teleskops zu beheben. Das hatte sich am 25. Oktober weitgehend selbst abgeschaltet, weil bestimmte Synchronisierungsmeldungen verloren gegangen waren.

Seit der Reaktivierung zweier wissenschaftlicher Instrumente an Bord von Hubble sei das Problem nicht wieder aufgetreten. Nachdem man Änderungen an der Software ausgearbeitet habe, werde man nun mit der Planung der Reaktivierung der restlichen Instrumente beginnen. Auch weil dafür viele Tests nötig sind, wird das einige Zeit in Anspruch nehmen.

Hubble hatte am 23. Oktober zum ersten Mal den Verlust dieser Synchronisierungsmeldungen bemerkt. Daraufhin waren die wissenschaftlichen Instrumente zurückgesetzt worden und Hubble hatte die Arbeit am Folgetag wieder aufgenommen. Einen Tag später waren dann gleich mehrere dieser Meldungen verloren gegangen, woraufhin Hubble sich selbst in den Safe Mode versetzt hatte. Die Synchronisierungsmeldungen liefern den Instrumenten wichtige Informationen zur Uhrzeit, damit die korrekt auf Befehle und Datenanfragen reagieren können, hatte die NASA erläutert. Hubble ist seitdem weitgehend inaktiv, abgesehen von dem Fehler arbeite das altersschwache Weltraumteleskop aber "wie erwartet".

In den vergangenen Tagen habe man nun Änderungen an der Software entwickelt, mit denen die Überwachung und Antworten auf die Synchronisierungsmeldungen verändert werden würde, erläutert die NASA nun. Auch wenn mehrere davon verpasst würden, könnten die wissenschaftlichen Instrumente damit weiterarbeiten. Man habe sichergestellt, dass die Instrumente trotzdem sicher betrieben werden könnten. Nun solle ausgearbeitet werden, in welcher Reihenfolge die anderen Instrumente reaktiviert werden können und welche Parameter geändert werden müssten. Gleichzeitig arbeite man auch noch daran, die ursprüngliche Ursache der aktuellen Probleme herauszufinden. In welcher Reihenfolge die Instrumente wieder in Betrieb genommen werden, sei noch nicht festgelegt. Ohne Änderungen würde zuerst die Wide Field Camera 3 reaktiviert.

Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt von der NASA und der europäischen ESA. Es war 1990 ins All gestartet. Nach Startschwierigkeiten hat es seitdem mit den ikonischen Aufnahmen von Sternen, Galaxien und etlichem mehr das allgemeine Bild vom Universum grundlegend verändert und geprägt. Zuletzt zeigte sich aber immer wieder sein hohes Alter. Hubble kann seit dem Ende der Space Shuttle nicht mehr von Menschen besucht und gewartet werden. Zuletzt war das Weltraumteleskop erst im Sommer wochenlang außer Betrieb. Mitte Dezember soll mit Weltraumteleskop James Webb sein Nachfolger ins All gebracht werden.

Weltraumteleskop Hubble (105 Bilder)

Der Affenkopfnebel im Orion
(Bild: ESA/Hubble)

(mho)