"Homeworld 3" angespielt: Epische Echtzeitstrategie​ im Weltall

Ein Kultklassiker kehrt zurück: In "Homeworld 3" von Blackbird Interactive erwartet die Spieler ein Strategie-Abenteuer im freien Raum.

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Screenshot aus "Homeworld 3"

(Bild: Gearbox)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

"Homeworld" ist Kult. Ursprünglich Ende der 1990er Jahre von Relic Entertainment entwickelt, hat die RTS-Reihe mit einer Fortsetzung, einer Erweiterung und schließlich einem Remake eine treue Fan-Gemeinde gefunden. Nun wollen Publisher Gearbox und das Entwicklungsstudio Blackbird Interactive dem Klassiker mit "Homeworld 3" neues Leben einhauchen.

Riesige Weltraumkreuzer, flinke Kampfjets und epische Weltraumschlachten. Wer denkt da nicht an Klassiker wie "Kampfstern" Galactica oder imperiale Kreuzer? In "Homeworld 3" begleiten wir ein sogenanntes Mutterschiff auf einer einsamen, aber gefährlichen Mission ins All. Als wichtige Transportportale ausfallen, taucht eine unbekannte Gefahr aus dem Weltall auf und öffnet das Tor zur Vergangenheit.

Die Spieler dürfen sich auf große Weltraumschlachten freuen. Langsam gleiten die großen Kampfschiffe in den Kampf, Fregatten gehen in Formation, Minenleger entladen ihre tödliche Fracht – jede Bewegung dauert einige Sekunden. Nur die Abfangjäger fliegen immer wieder schnelle Angriffe, sind aber auch leichtes Kanonenfutter für Gefechtstürme.

Um die Bösen zurückzuschlagen, müssen die Spieler mit ihrem Mutterschiff eine schlagkräftige Flotte aufbauen, Ressourcen sammeln und neue Schiffstypen und Upgrades erforschen. Der Kampf wird nach dem "Stein-Schere-Papier"-Prinzip geführt. Für jeden feindlichen Jäger oder Bomber gibt es schlagkräftige Schiffstypen. Die reichen vom einfachen Aufklärer über Gefechtsfregatten bis zu Minenlegern oder Trägerschiffen, um die Schiffsproduktion mobiler zu machen.

"Homeworld 3" ist weniger ein "Age of Empires" als ein "Command & Conquer" im Weltraum. Die Spieler müssen keine Produktionsketten aufbauen und ein Technologiebaum fehlt ebenfalls. In unseren Anspielstunden wurden die Upgrades automatisch freigeschaltet. Der Kern des Erfolgs lag vor allem in der Rohstoffsammlung und der Kontrolle der Flotte. Per Mausklick können sich die Spieler jederzeit ihre Flotte anzeigen lassen und die einzelnen Einheiten auswählen. Wer möchte, kann zur "klassischen" Steuerung der Vorgänger wechseln.

Komplex wird das Spiel bei der Kontrolle der Schiffe und der Übersicht über den Kampfschauplatz. Da sich die Schlachten im Weltraum ereignen, müssen die Spieler ihre Schiffe auf mehreren Ebenen lenken. Das führt besonders am Anfang zu einem wilden Maus- und Tastengeklicke. Schwindelerregend fliegt die Kamera durch den Weltraum, bis die Spieler die passende Perspektive gefunden haben. Das langsame Spieltempo hilft. Auch können die Spieler die Zeit verlangsamen, um ihre Schritte zu planen. Drei Schwierigkeitsgrade erleichtern Genre-Neulingen den Einstieg.

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Wer sich an die anspruchsvolle Steuerung gewöhnt hat, kann sich auf spannende und abwechslungsreiche Missionen freuen. Einmal muss das Mutterschiff vor feindlichen Angriffswellen verteidigt werden, ein anderes Mal geht es durch ein Asteroidenfeld. Die Missionen werden zunehmend komplexer: Beim Angriff auf eine feindliche Basis müssen erst die Hangars zerstört werden, bis es zum Kampf mit einem riesigen Schlachtschiff kommt. Die Umgebung spielt eine wichtige Rolle. Wrackteile können als Deckung genutzt werden, Tunnel eignen sich für einen Hinterhalt.

Dank des freien Zooms können die Spieler die Gefechte aus nächster Nähe anschauen. Das ist praktisch zum Bestaunen der Weltraumschlachten, ruiniert aber schnell den Überblick. Meist werden die Kämpfe deshalb aus der Ferne geführt. Das sieht zwar nicht besonders spektakulär aus, ist aber spielerisch sinnvoll. Ohne Übersicht und Kontrolle werden die spannenden Schlachten schnell zu einem chaotischen virtuellen Gemetzel.

Neben der Einzelspieler-Kampagne und dem Mehrspieler-Modus bietet "Homeworld 3" den Spielmodus "Kriegsspiele". Hier müssen die Spieler allein oder im Koop ständig schwerer werdende Missionen erfüllen. Artefakte bringen dabei hilfreiche Boni. Für die Zukunft sind ab Juni mehrere Updates und kostenpflichte DLCs geplant.

Große Schlachten, abwechslungsreiche Missionen und viel Inhalt – "Homeworld 3" sieht nach unseren Anspielstunden wie ein Rundumsorglospaket für RTS-Fans aus. Wer sich mit der anspruchsvollen Steuerung zurechtgefunden hat, erlebt spannende Weltraumschlachten, die das Herz von "Homeworld"-Fans höherschlagen lassen.

Allerdings sollten RTS-Fans kein komplexes Spielprinzip erwarten. Blackbird Interactive setzt auf einfache Strategien, ganz im Stil der frühen "Command & Conquer"-Spiele. Einfach wird es dadurch aber nicht – wenn die Rohstoffe knapp werden und die Angriffe des Gegners nicht enden, werden selbst die Köpfe erfahrener "Homeworld"-Spieler rauchen. Ein gelungenes Comeback des Kultklassikers.

"Homeworld 3" erscheint am 13. Mai für Windows. Es kostet ca. 60 €. USK nicht geprüft.

(dahe)